Lachende Gesichter, stolze junge Frauen und Männer und zufriedene Eltern - die Stimmung ist prächtig, als Generalvikar Theo Paul und Caritasdirektor Franz Loth 21 Stipendien an Absolventen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) vergeben. Jeder der jungen Menschen bekommt für die nun anstehende Berufsausbildung drei Jahre lang monatlich einen Zuschuss von 150 bzw. 300 Euro, je nachdem, ob es eine Ausbildungsvergütung gibt oder nicht.
FSJ als Test für den Berufswunsch
Einer der Stipendiaten ist Lukas Möllersmann aus Melle. Der 23-Jährige hat sein FSJ im Ameos Klinikum Osnabrück absolviert und wird jetzt Psychologie studieren. "Das FSJ war für mich ein Test, ob Psychologie etwas für mich ist", beschreibt Möllersmann die Motivation für sein Engagement. Der Test war erfolgreich: "Die Zeit war total klasse. Ich kann mir gut vorstellen, psychotherapeutisch zu arbeiten". Und er hat auch klar, dass er mit bestimmten Patientengruppen nicht arbeiten möchte - eine wichtige Erkenntnis gleich zu Beginn des Starts in den Beruf.
Zum Ende des FSJs, das von der Arbeitsstelle Freiwilligendienste im Bistum Osnabrück begleitet wurde, hat Lukas Möllersmann sich um das Stipendium beworben. Für den Zuschlag ist er sichtbar froh: "Das Geld wird mir dabei helfen, Freiheiten zu bekommen und zu nutzen. Ich werde mehr Zeit für das Studium haben und vielleicht auch mal eine Woche Urlaub machen können."
"Übernehmen Sie Verantwortung!"
Die Aufforderung, Freiheit zu nutzen, hatte zuvor Generalvikar Theo Paul ausdrücklich formuliert. "Haben Sie Mut, sich Ihres eigenen Verstandes zu bedienen. Seien Sie keine Mitläufer. Wer mitläuft, hat das Geschenk der Demokratie schon verspielt!" Paul schloss schmunzelnd :"Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich als freie Menschen verstehen, Verantwortung übernehmen und sagen können, dass Kirche Ihnen dabei eine Hilfe war!"
Auch Caritasdirektor Franz Loth appellierte an die innere Haltung der jungen Frauen und Männer, als er die Normen des Marktes mit denen des Sozialen verglich: "Sie haben mit Ihrem Dienst bewiesen, dass die Sozialnorm die wichtigere ist."
Loth unterstrich, dass Bistum und Caritas mit dem Stipendium eine praktische Antwort auf den Fachkräftemangel geben: "Wir können gar nicht helfende Hände genug haben!"
Damit spielte Loth auf einen Aspekt des Stipendiums an: Bewerben kann sich jeder, der im Bistum Osnabrück einen Freiwilligendienst absolviert und das Ziel hat, nach Ausbildung oder Studium in einer Caritas-Einrichtung oder beim Bistum zu arbeiten. Loth weiter: "Für uns ist das eine tolle Gelegenheit, mit den jungen Leuten ins Gespräch zu kommen und ihnen berufliche Perspektiven aufzuzeigen. Die Berufsfelder der Caritas sind unheimlich vielfältig und haben attraktive Rahmenbedingungen: Zum Beispiel eine Zusatzversorgung im Alter, Möglichkeiten zur Weiterbildungen und tariftreue Gehälter."
Stipendiaten bauen wichtiges Netzwerk auf
Stipendiaten werden über den Förderungszeitraum eng begleitet und nehmen an Seminaren und Treffen teil. "Der Kontakt und die Begleitung sind unheimlich wichtig. Zudem ist das Netzwerk, das sie in dieser Zeit aufbauen, von unschätzbarem Wert", erklärte Ann-Cathrin Röttger, Leiterin der Arbeitsstelle Freiwilligendienste beim Bistum Osnabrück.
In diesem Jahr haben sich rund 60 junge Menschen für ein Stipendium beworben, davon erhalten nun 21 eine Förderung. 12 Stipendiaten beginnen ein Studium, zwei davon ein duales Studium zur Pflegefachfrau. Neun junge Leute starten in eine Ausbildung. Das Stipendium wird zum siebten Mal vergeben und ist bundesweit einmalig.
Aktuelles/September 2020
„Praktische Antwort auf den Fachkräftemangel“
Erschienen am:
07.09.2020
Herausgeber:
Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V.
Knappsbrink 58
49080 Osnabrück
0541 34978-0
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