Leitlinie zur Begleiterkrankung Psychose bei Sucht
Leitlinien sollen dazu beitragen, dass Patientinnen und Patienten angemessen behandelt und versorgt werden. Sie können außer Empfehlungen zu Diagnose und Therapie auch solche zu psychosozialer Unterstützung, Rehabilitation und Nachsorge enthalten.
Leitlinien fassen das aktuelle medizinische Wissen zusammen, wägen Nutzen und Schaden von Untersuchungen und Behandlungen ab und geben auf dieser Basis konkrete Empfehlungen zum Vorgehen. Eine Leitlinie soll außerdem darüber informieren, wie gut eine Empfehlung wissenschaftlich belegt ist. Leitlinien müssen regelmäßig aktualisiert werden.
Über den bus. (Bundesverband Suchthilfe) ist die Fachklinik Nettetal (Frau Dr. Sylvester) an der Entwicklung der S3-Leitlinie zur Komorbidität Psychose und Sucht beteiligt. Die Fachklinik Nettetal verfügt seit dem Jahr 2000 im Rahmen des Rehabilitationsverbundes Psychose und Sucht über ein spezielles Angebot für Rehabilitanden mit dieser sog. Doppeldiagnose. Zum Verbund gehören außerdem das AMEOS-Klinikum Osnabrück mit der Station für Doppeldiagnose Psychose und Sucht und das Zentrum für Rehabilitation und Eingliederung Osnabrück gGmbH. Die über 20-jährigen Erfahrungen und Erkenntnisse aus der professionellen Zusammenarbeit fließen in den Leitlinienprozess mit ein.
Die Erarbeitung der Leitlinie erfolgt in regelmäßig stattfindenden Konsensus-Konferenzen, in denen sich Experten aus Forschung und Praxis unterschiedlichster Berufsgruppen und Behandlungssettings und insbesondere auch Betroffenenvertretungen austauschen. Wir freuen uns über diese Möglichkeit der Mitwirkung an der Optimierung der Behandlung für diese spezielle Rehabilitandengruppe.