Menschliche Seiten – Figurenaufsteller mit Arbeitshilfen zu den Werken der Barmherzigkeit
In katholischen Kreisen ist die Barmherzigkeit zur Zeit ein großes Thema: Papst Franziskus hat bekanntlich ein außerordentliches Heiliges Jahr, ein „Jahr der Barmherzigkeit“, ausgerufen; und auch sein erstes Buch, ein Interviewband, trägt den Titel „Barmherzigkeit ist der Name Gottes“.
Im Bistum Osnabrück fällt dieses „Jahr der Barmherzigkeit“ zusammen mit einem „Jahr des Aufatmens“; es steht unter dem biblischen Motto „Damit sie zu Atem kommen!“ (Ex 23,12; s.www.zu-atem-kommen.de). Damit insbesondere die Menschen zu Atem kommen können, die „mühselig und beladen“ sind, ist neben Gerechtigkeit auch Barmherzigkeit notwendig.
Der Anlass für die vorliegende Zusammenstellung von Materialien zu den Werken der Barmherzigkeit liegt jedoch weiter zurück: Im Nachgang zu einem katechetischen Prozess in unserem Bistum hat sich 2013-2015 eine diözesane Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Caritas mit dem Wechselverhältnis von Diakonie und Katechese beschäftigt. Daraus ist unter anderem eine zeitgemäße Umsetzung der biblischen Werke der Barmherzigkeit (vgl. Mt25,31ff.) entstanden: in einem Medienprojekt mit der Berufsschule Westerberg und der Caritas Fachklinik Nettetal. Sechs lebensgroße Figurenaufsteller aus Holz und die dazugehörigen „Warnschilder“ machen auf Mitmenschen in schwierigen Situationen aufmerksam und laden ein, darüber ins Nachdenken und ins Gespräch zu kommen, wie wir ihnen begegnen. Sie können in den Medienstellen des Bistums ausgeliehen und unterschiedlich eingesetzt werden, im kirchlichen, schulischen oder auch im öffentlichen Raum. Darüber hinaus finden Sie in den Materialien die Figuren und Schilder als Bilddateien, dazu einige Texte und methodische Anregungen.
Natürlich ist die Auseinandersetzung mit dem Thema und die Arbeit mit den Materialien nicht an das „Jahr der Barmherzigkeit“ gebunden, sondern auch darüber hinaus bleibend wichtig. Dabei ist es mit der Barmherzigkeit wie beim Fußball: „Entscheidend ist auf‘m Platz!“ (Alfred Preißler). Oder um es mit Erich Kästner zu sagen: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Über Barmherzigkeit nachzudenken und zu sprechen, ist kein Selbstzweck. Zum Leben aus dem Glauben gehört barmherziges Handeln. Zugleich kann soziales Engagement durch eine christliche, auch spirituelle Deutung vertieft und bereichert werden. Für die Nutzung der zusammengestellten Materialien wünschen wir Ihnen viel Phantasie und Freude, Stärkung und Bestärkung für Ihr Tun und Erleben!
Für die „AG Diakonie und Katechese“, Dr. Jutta Brockhage, Inga Schmitt, Dr. Martin Splett