Als Verena Telscher in der Katholischen LandvolkHochschule Oesede (KLVHS) von ihren Erfahrungen in Russland berichtete, hatte sie wohl nicht damit gerechnet, ein so üppiges Honorar mitzunehmen: Mehr als 1.000 Euro standen schließlich auf dem Scheck.
Aber von Anfang an: Die KLVHS bietet regelmäßig Familienseminare an, in denen Mütter, Väter und Kinder Zeit miteinander verbringen und zu verschiedenen Themen arbeiten. Diesmal ging es unter anderem um die Situation in Russland. Johannes Buß, Leiter der KLVHS, fragte beim Caritasverband an und der vermittelte Verena Telscher als Referentin. Die 22jährige Frau war 2011 für ein Jahr als Freiwillige im russischen Tscheljabinsk. Dort arbeitete sie im Kinderzentrum "Regenbogen". Hier werden Kinder aus armen und problembelasteten Familien begleitet - mit einer warmen Mahlzeit, mit Hausaufgabenbetreuung und mit Freizeitangeboten.
Darüber berichtete Verena Telscher und über das Projekt "Eine Kuh für Marx". Mit gut 800 Euro kann in Russland eine Kuh erworben werden, die einer Not leidenden Familie in der Stadt Marx an der Wolga geschenkt wird. Bedingung hierbei ist, dass das erste geborene Kalb weiterverschenkt wird.
Der Vortrag von Frau Telscher berührte die Zuhörerinnen und Zuhörer in Oesede so sehr, dass schnell klar war: "Da wollen wir auch ein wenig helfen. Und das Geld für eine Kuh könnten wir doch zusammen kriegen." Gesagt, getan, gesammelt: Während des Familienseminars spendeten die Teilnehmenden, richteten unter anderem ein Kickerturnier aus und beteiligten sich an den im Sommer so beliebten cold water challenges.
Das Ergebnis konnten die Teilnehmenden gemeinsam mit Johannes Buß Caritasdirektor Franz Loth überreichen: Mehr als 1.000 Euro sind für die Caritasarbeit in Russland zusammen gekommen.
Loth bedankte sich herzlich: "Ich bin beeindruckt von dieser Hilfsbereitschaft." Und Verena Telscher hatte mit allem gerechnet - nur nicht damit, dass ihr Vortrag über 1.000 Euro einbringen würde.