"Freiwilliges Engagement ist sozial sichernd, gemeinschaftsbildend und Demokratie fördernd", betont Günter Sandfort, Sprecher für Engagementförderung der Caritas in Niedersachsen. "Der Staat muss Rahmenbedingungen schaffen, die Engagement selbstorganisiert und selbstbestimmt ermöglichen, statt es zu regulieren, zu verzwecken und auf die Einwerbung ständig neuer Projektförderungen zu verweisen." Die Caritas in Niedersachsen bündelt und vertritt die Interessen der Diözesancaritasverbände Hildesheim und Osnabrück und des Landes-Caritasverbandes Oldenburg.
Ein wichtiges Anliegen ist der Caritas in Niedersachsen in diesem Kontext, dass Einrichtungen zur lokalen Engagementförderung wie Mehrgenerationenhäuser oder Freiwilligenzentren besser ausgestattet werden. "Deren Beratungs- und Qualifizierungsleistungen sind ein wertvoller Beitrag für das Zusammenleben", hebt Sandfort hervor. "Die Caritas in Niedersachsen setzt sich deshalb auf Bundesebene dafür ein, dass das Bundesförderprogramm Mehrgenerationenhäuser fortgesetzt wird und die Freiwilligenzentren nachhaltig gefördert werden."
Zudem fordern die drei niedersächsischen Caritasverbände die Bundesregierung zur Verabschiedung eines Engagementfördergesetzes auf. "Darin müssen verlässliche und nachhaltige Rahmenbedingungen und Infrastrukturen für das bürgerschaftliche Engagement benannt werden, die zwischen Bund, Ländern und Kommunen abgestimmt sind", so Sandfort, der als stellvertretender Caritasdirektor in Osnabrück den hohen Koordinierungsaufwand zwischen lokalen Bedarfen und den Möglichkeiten von Landes- und Bundesprogrammen gut kennt.
Auf Landesebene macht sich die Caritas dafür stark, Engagementförderung dauerhaft auch über den Themenschwerpunkt Flüchtlingshilfe hinaus anzulegen. "Eine Chance für eine Unterstützung der lokalen Engagementförderung ergibt sich daraus, dass Landesmittel für die ehrenamtliche Unterstützung von geflüchteten Menschen bereit gestellt worden sind - zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements in der Flüchtlingshilfe 2016 und 2017", erläutert Sandfort. "Hier besteht Handlungsbedarf bezogen auf andere Themenfelder und auf zu eng geführte Förderrichtlinien."
In Niedersachsen ist laut Freiwilligensurvey 2014 jeder Zweite über 14 Jahre ehrenamtlich engagiert. Das sind umgerechnet 3,24 Millionen Bürgerinnen und Bürger. Beachtlich ist diese Zahl auch vor dem Hintergrund, dass sie vor der großen Engagementwelle im Rahmen der Flüchtlingsfrage ab dem Sommer 2015 erhoben wurde.
Ansprechpartner: Günter Sandfort, Sprecher für Engagementförderung der Caritas in Niedersachsen.