Grußworte sprechen die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles und der Erzbischof von Berlin, Dr. Heiner Koch.
In den vergangenen Jahrzehnten habe sich Deutschland zu einer Einwanderungsgesellschaft entwickelt. Vielfalt sei zum Normalfall geworden, mit deren Chancen und Herausforderungen sich die gesamte Gesellschaft beschäftigen müsse. „Eine vielfältige Gesellschaft ist in besonderer Weise auf Grundwerte und Bedingungen angewiesen, die den Rahmen des Umgangs und des Miteinanders abstecken und die nicht verhandelbar sind“, so Neher. Dies erschöpfe sich aber nicht in Benimm-Regeln, sondern dazu gehörten beispielsweise die Gleichberechtigung von Mann und Frau, die Meinungs- und die Pressefreiheit, eine plurale Gesellschaft und die Freiheit der Religion.
Freie, offene und vielfältige Gesellschaft
„Zusammenleben in Vielfalt bedeutet auch Konflikte und Differenzen miteinander auszutragen und dies auf Basis unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung“, macht Neher deutlich. Dass dies keine einfache Aufgabe sei, werde auch am Erstarken des Rechtspopulismus in Deutschland deutlich. „Ich halte es für mehr als notwendig, dass wir unser Selbstverständnis einer freien, offenen und vielfältigen Gesellschaft aktiv gegen die Kräfte verteidigen, die genau dies als Bedrohung empfinden“, so Neher.
Mit Respekt und Wertschätzung begegnen
Die Vorstellung von Integration sei häufig davon geprägt, dass sich die Zuwanderer an die Gesellschaft anpassen müssten, in die sie gekommen sind. Das aber greife zu kurz. Integration sei immer ein Prozess, der in beide Richtungen wirke. „Ich möchte in einer Gesellschaft leben, in der sich die Mitglieder mit Respekt und Wertschätzung begegnen und dies gerade dann, wenn Unterschiede deutlich werden“, bekräftigt Neher. Der Deutsche Caritasverband wolle mit seiner aktuellen Kampagne „Zusammen sind wir Heimat.“ seinen Beitrag leisten.
Während des Jahresempfangs wird Georg Cremer, Generalsekretär und Vorstand Sozial- und Fachpolitik, aus dem politischen Berlin verabschiedet. Am 1. Juli übernimmt Eva Maria Welskop-Deffaa die Nachfolge als Vorstand Sozial- und Fachpolitik. Die offizielle Verabschiedung und Einführung findet am 30. Juni in Freiburg statt.