Ein Ergebnis des Nationalen Bildungsberichts 2014: Vor allem Kinder und Jugendliche mit einem Migrationshintergrund sind in Schule und Ausbildung benachteiligt. Kommt noch ein niedriger sozioökonomischer Status hinzu - etwa durch ein geringes Familieneinkommen, sind die Chancen für die Kinder noch schlechter. Diese Erfahrung bestätigen die Mitarbeiterinnen aus der Flüchtlingsberatung der Caritas. Sie fordern mehr gesamtgesellschaftliche Verantwortung für die Bildung von Kindern und Jugendlichen und fundierte Angebote zu deren Förderung.
Mit dem Projekt "ProFil II - Für Chancengleichheit und Partizipation - Sprache als Schlüssel zur Bildung" setzt die Caritas bereits genau dort an. "Kinder kommen mit ihren Eltern in ein fremdes Land, mit fremder Sprache und sind oft von Verfolgungs- oder Fluchterfahrungen geprägt", erklärt Carmen Guerra, Leiterin des Projekts ProFil II, die Situation der Kinder. Die Mitarbeiterinnen des Projekts unterstützen Flüchtlinge beim Zugang zu Bildungsangeboten. "Für schulpflichtige Kinder und Jugendliche baut das Projekt Förderangebote, wie etwa zusätzlichen Nachhilfe- und Sprachunterricht durch ehrenamtliche Lernpatenschaften auf". Ergänzt werde das Angebot durch individuelle Beratung, Unterstützung und Begleitung, so Guerra.
Und das mit großem Erfolg: "Wenn Kinder gerade am Anfang Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache erhalten, hat das eine sehr positive Auswirkung auf ihre Bildungsbiografie", erklärt Nina Brin, Pädagogische Leitung von ProFil II. Nicht der Migrationshintergrund sei das Problem, sondern unser Umgang damit, so Brin weiter. "Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder und Jugendliche Zugang zu den bestehenden Angeboten erhalten. Davon profitieren alle."
Eine Folge, die der Bildungsbericht nachweist: Unter den 30- bis 35-Jährigen haben Migranten fünfmal so häufig keinen allgemeinbildenden Abschluss wie Personen ohne Migrationshintergrund. "Ein besonderes Augenmerk müssen wir auch auf die Gruppe der nicht mehr schulpflichtigen jungen Zuwanderer legen, denn für sie gibt es fast keine Bildungsangebote, so Brin. "Hier müssen dringend zusätzlich Angebote geschaffen werden."
Weitere Informationen zum Projekt ProFil II: www.profil-os.de
Ansprechpartnerin: Carmen Guerra, Projektleiterin ProFil, Tel.: 0541 349698-12, E-Mail: cguerra@caritas-os.de