Pflege, Suchthilfe, Ehrenamt, Flüchtlingsarbeit, Suizidprävention: Ein breites Feld der sozialen Arbeit haben Caritas und Diakonie dem SPD-Bundestagsabgeordneten Markus Paschke bei dessen Besuch der Caritas-Tagespflege in Aschendorf vorgestellt. Der Politiker war der Einladung des Caritas-Pflegedienstes Unterems und des Diakonischen Werks im ev.-luth. Kirchenkreis Emsland-Bentheim gefolgt und wurde von Ralf Diedrichs, SPD-Ortsverein Aschendorf, begleitet. Nach dem Austausch über verschiedene Themen nahm der Bundestagsabgeordnete die sozialpolitischen Forderungen der beiden christlichen Wohlfahrtsverbände entgegen, die diese niedersachsenweit im Rahmen der Aktion "Jeder braucht ein Stück vom Kuchen" anlässlich der bevorstehenden Bundes- und Landtagswahl Politikern überreichen.
Teilhabe für Suchterkranke
Für den Suchtbereich verwiesen Marion Feldmann (Leitung Fachambulanz Sucht, Caritasverband für den Landkreis Emsland) und Alexandra Kemper (stv. Leitung Fachambulanz Sucht, Diakonie) auf das wichtige Thema Teilhabe - von Menschen mit Suchterkrankung am gesellschaftlichen Leben, aber auch mit Blick auf suchterkrankte Menschen mit Behinderung. Für diesen speziellen Aspekt hat die Fachambulanz Sucht der Caritas gemeinsam mit dem St. Lukas-Heim in Papenburg ein Konzept entwickelt und sich um Mittel beim Bundesgesundheitsministerium beworben. Markus Paschke zeigte großes Interesse daran und sicherte seine Unterstützung zu.
Die Ehrenamtskoordinatorin in der Flüchtlingsarbeit der Diakonie, Heike Wendt, hob den großen Einsatz hervor, den viele Freiwillige in der Begleitung von Geflüchteten an den Tag legen. So seien zum Beispiel viele Anträge aufgrund der Sprachbarriere für Betroffene nicht verständlich. Sie seien darauf angewiesen, dass ihnen Ehrenamtliche zur Seite stehen. Eine klare Grenze zeigt sich nach Einschätzung der Expertin im Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen. Hier bedürfe es regionaler und adäquater psychologischer Unterstützungsangebote.
Finanzierung absichern
Um ehrenamtliches Engagement, allerdings in einem ganz anderen Bereich, ging es auch im Beitrag von Katrin Warstat, die das Projekt [U25] der Caritas im Emsland leitet. Für die Online-Beratung für suizidgefährdete Kinder und Jugendliche haben sich im Emsland neun junge Menschen zu sogenannten Peer-Beratern, die also ähnlich alt sind wie die Hilfesuchenden, ausbilden lassen. Die Beratung per E-Mail ist anonym und kostenlos, Nachrichten kommen aus ganz Deutschland. Am Beispiel von [U25] machte Markus Paschke deutlich, für wie wichtig er es erachte, die Finanzierung solcher erfolgversprechender Projekte frühzeitiger und nachhaltiger zu klären, damit die gute Arbeit fortgesetzt werden könne.
Im Austausch über Pflegeberufe sprachen sich Stefanie Freimuth-Hunfeld (Pflegedienstleitung Caritas-Pflegedienst Unterems) und Marita Frerichs (Heimleitung St. Nikolausstift Rhede) für einen einheitlichen Tarifvertrag für alle Anbieter aus. Ansonsten werde die Preispolitik der Pflegedienste und Heime auf dem Rücken der Mitarbeitenden ausgetragen. Zudem habe die Caritas, die überdurchschnittlich gut zahle, einen Wettbewerbsnachteil. Sie forderten zudem eine höhere Wertschätzung des Pflegeberufes, um ihn insgesamt attraktiver zu machen, - und auch dies sei unter anderem eine Frage der Entlohnung. Für die Caritas-Tagespflege hatte Ralf Diedrichs von der SPD Aschendorf noch eine Überraschung im Gepäck: Er sagte eine Spende für eine neue Anschaffung zu. Mitarbeitende und Patienten werden nun überlegen, was sie noch benötigen.
Weitere Informationen zur niedersachsenweiten Aktion "Jeder braucht ein Stück vom Kuchen" von Caritas und Diakonie gibt es auf www.ein-stueck-vom-kuchen.de