Rüdiger Scholz entwickelt sich allmählich zum Kunstsammler. Der Rosenhof-Geschäftsführer und Konzertveranstalter kaufte auch in diesem Jahr wieder ein Unikat. Es zeigt Mark Forster, Rea Garvey und Cro - aufgesprüht auf ein altes Zebrastreifen-Verkehrsschild. 1000 Euro blätterte Scholz dafür hin. "Ich habe es gekauft, weil erstens gleich drei Künstler drauf sind, zweitens sich das diesjährige Festival darin spiegelt und man drittens auch etwas Gutes tut."
Einen Platz hat das Kunstschild im Rosenhof noch nicht. Nach dem Umbau im Winter soll es aber vielleicht in einer Art Galerie neben dem schon gerahmten Verkehrsschild vom Vorjahr hängen: darauf die Porträts der "Fantastischen Vier" nebst Autogrammen.
Die Idee zu der ungewöhnlichen Kunstaktion hatte Caritas-Mitarbeiter Mika Springwald. Statt wie sonst in der Freizeit seinen Inspirationen zu folgen und Holzbohlen künstlerisch zu bearbeiten, wählte er für das Open-Air eine andere Form. "Ich wollte etwas in Richtung Street Art machen, was dem jugendlichen Publikum der Konzerte entgegen kommt", beschreibt er seine Vorgehensweise.
Dazu nahm Springwald Pressefotos der auftretenden Stars, bearbeitete sie am Computer und beschnitt den Ausdruck in einem stundenlangen Verfahren zu Schablonen. "Ähnlich wie der Graffity-Künstler Banksy setze ich dann Spraydosen ein." Die Verkehrsschilder stammen übrigens von Baufirmen. Sie verkaufen die Richtungs- und Verhaltensanzeiger wenn die etwa vom Baustelleneinsatz allzu ramponiert sind.
Insgesamt dreizehn Kunstwerke hatte Springwald vor dem mehrtägigen Open-Air hergestellt. Je ein Schild mit ihrem Porträt bekamen die porträtierten Musiker. Sie hatten bereits im Vorfeld versprochen, ihre Autogramme auf den Kunstwerken zu verewigen.
Kleines Versehen am Rand: Weil Rea Garvey auf dem, von Veranstalter Scholz erworbenen Objekt seine Unterschrift vergessen hatte, überließ Mika Springwald dem Veranstalter ein Einzelexemplar mit dem Konterfei des Künstlers - und dessen Autogramm. "Mal schauen, wie ich das auch noch für einen guten Zweck verkaufen kann", kündigte Rüdiger Scholz bei der Übergabe im Rosenhof an.
Die anderen zehn Werke wurden über Charity United im Internet für verschiedene soziale Initiativen versteigert. Dem Stiftungsfonds "Horizont" blieben am Ende 2200 Euro. "Abseits der Flüchtlingssozialarbeit durch die Caritas, können wir das Geld für kleinere, spontan orientierte Hilfsmaßnahmen verwenden", sagte Stiftu